NABU Gruppe Poppenhausen / Wasserkuppe

Siebenschläfer auf der Enzianhütte

Siebenschläfer
Hilfe  -  Siebenschläfer in der Küche!

Dieses Foto eines Siebenschläfers wurde im Nebengebäude der „Enzianhütte“ am Weiherberg, einem sehr bekannten Ausflugsziel in der Nähe von Dietges und dem Ortsteil von Poppenhausen, Abtsroda, aufgenommen.

Schon seit mehreren Jahren bewohnen Siebenschläferfamilien ein Nebengebäude der „Enzianhütte“, eine für diese Tiere recht komfortable „Unterkunft“, wo sie auch ihren Nachwuchs, bisher ungestört von Hüttenpersonal und Gästen, großziehen können.

Allerdings suchten die Tiere, die nachts ihre Nahrung in Form von Früchten und Obst(resten) aufnehmen, in letzter Zeit manchmal auch die Küche auf, wenn der Eingangsbereich gerade zufällig einmal nicht fest verschlossen war. Das konnte natürlich – es gibt ja die vom Menschen beschlossene „Hygieneverordnungen“ – nicht geduldet werden.

So wandte sich die Enzianwirten in ihrer großen Not an den Vorsitzenden der NABU-Gruppe Poppenhausen und fragte, was dagegen zu unternehmen sei: Vielleicht sollte man eine Lebendfalle aufstellen, die Tiere fangen und dann in sicherer Entfernung wieder in die Freiheit entlassen? Da die Siebenschläfer zu den streng geschützten Tierarten zählen (sie gehören zu der Familie der Bilche, wie Haselmaus, Garten- und Baumschläfer), gab Herr Burkard von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Fulda auf Anfrage zu bedenken, dass eine „Absiedlung“ problematisch bzw. unsinnig sei, wenn – was in dieser Jahreszeit anzunehmen ist – noch aufzuziehende Jungtiere zu berücksichtigen seien. Außerdem sei der Bereich Weiherberg ohnehin „Siebenschläfergebiet“ und eine sofortige Wiederbesiedlung des vorhandenen Quartiers durch andere Tiere gleicher Art unmittelbar danach erfolgen würde.

Es konnte nur eine Lösung geben: Von nun an sollten die Türen, die vom Nebengebäude zur Küche der Hütte führen, abends verschlossen werden.

Die Siebenschläfer werden diese Maßnahme akzeptieren und ihr Nahrungsrevier neu einteilen. Dafür dürfen sie sie auch weiterhin bei ihren netten und tierfreundlichen Gastleuten Birgit und Georg Koch – und weiterhin ohne Mietzahlung – leben dürfen. Gut so, denn Mensch und Natur gehören zusammen!

Karlheinz Kern