NABU Gruppe Poppenhausen / Wasserkuppe

Nicht zu früh im Garten aufräumen


Der NABU Hessen bittet, im Herbst Rücksicht auf die Tiere im Garten zu nehmen!

Kaum sind die heißen Sommertage vorbei, juckt es vielen Gartenbesitzern schon in den Fingern. Dier Garten muss jetzt aufgeräumt und „winterfest“ gemacht werden. Doch der NABU bittet darum, sich damit noch bis Mitte Oktober zu gedulden. Denn die Vegetationszeit und damit auch die Aktionszeit vieler heimischer Tierarten ist noch nicht vorbei. „Wer jetzt zu früh und zu gründlich aufräumt, der tut der Vielfalt im Garten keinen Gefallen. Besser ist es, im Garten auch etwas Unordnung zuzulassen. Das hilft Vögeln, Säugetieren, Amphibien, Insekten, Spinnen und zahllosen Bodenbewohnern gut über den Winter zu kommen“, erläutert der NANU-Landesvorsitzende Gerhard Eppler.

Wer im Herbst im Garten verblühte Pflanzen stehen und Laub liegen lässt, der hilft vielen Tieren besser über den Winter zu kommen und kann sich auf schöne Tierbeobachtungen im eigenen Garten freuen. Nebenbei fördert man auch Nützlinge, die im nächsten Jahr im Garten dann vor Schädlingsbefall schützen. Zum Beispiel überwintern Marienkäfer, Florfliegen und andere Nützlinge gerne in den hohlen Stängeln und Stauden. Auch Schmetterlinge überdauern den Winter teilweise nur in Form ihrer Eier, die an Pflanzenteile geheftet werden. Schneidet man diese ab und entsorgt sie, bleiben Falter im nächsten Jahr natürlich aus.

Auch Vogelfreunde sollen möglichst davon absehen Stauden zurückzuschneiden, da Vogelarten wie Distelfink sich im Winter gerne an den Samen bedienen. Wen die trockenen Stängel trotzdem stören, der kann sie auch in einer ruhigen Garteneckeim Wechsel mit Reisig und Laub aufschichten. Auch dort erfüllen sie noch eine wichtige Aufgabe. Denn einige unserer beliebtesten Gartenvögel, Rotkehlchen, Zaunkönig und Heckenbraunellen, sind Insektenfresser und haben es im Winter besonders schwer, an Nahrung zu kommen. „So ein Reisighaufen ist besser als jedes Futterhäuschen. Wer solche Bereiche im Garten schafft, wird ganzjährig gefiedert Gäste beobachten können. Und natürlich ist ein Laub- und Reisighaufen der ideale Unterschlupf für den Igel“, rät Gerhard Eppler.

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