NABU Gruppe Poppenhausen / Wasserkuppe

Meisenfamilie

Meisenfamilie gerettet

Weil sie um das Leben einer Kohlmeisenbrut bangte, rief die naturliebende Heidi Eitner aus dem Ortsteil Steinwand die hiesige NABU-Gruppe um Hilfe: Heidis Kater interessierte sich seit Tagen für das Innenleben einer ca. 60 cm hohen abgedeckten Bodenvase vor ihrem Haus, die ständig von zwei Kohlmeisen angeflogen wurde. Zu ihrem Erstaunen entdeckte sie in der Tiefe ein Nest mit 10 Eiern. Vier Löcher unterhalb der Vasenabdeckung dienten als Flugöffnungen, die die Meisen für Nestbau und Eiablage genutzt hatten. Aber wie sollten die später flüggen Jungvögel aus eigener Kraft durch die hohe und glatte Röhre nach oben ihr Nest verlassen können? Also wurde nach einigen Tagen das Gelege mit den inzwischen geschlüpften Jungvögeln in einen schnell herbeigeholten Meisenkasten umgesiedelt und dieser in unmittelbarer Nähe aufgehängt. Die Altvögel hatten allerdings den Umzug ihrer Jungen nicht registriert.

Daraufhin verbrachte Heidi das Nest mit den nackten Vogelkindern wieder in die Vase, allerdings mit genügend Füllmaterial als Unterbau ausgestattet, um ein späteres Ausfliegen zu erleichtern. Das Experiment gelang: Die Meiseneltern nahmen prompt die Fütterung ihrer Jungen wieder auf. Um ihnen diese Arbeit ein wenig zu erleichtern und schmackhaft zu machen, "servierte" Heidi täglich eine Ration Mehlwürmer in einem Gläschen, welches neben den Kleinvögeln deponiert war, als "Nahrungsergänzung". Diese täglich zugeführte Zusatznahrung nahmen die Tiere gerne an, was das stets leere Behältnis bewies. Bei dem Entfernen der Nestabdeckung zum Einbringen neuer Mehlwürmer entwischte ein schon flügges Meisenkind, das leider nicht mehr eingefangen werden konnte. So mussten die Meiseneltern für einen Tag an zwei verschiedenen Orten ihren Nachwuchs füttern. Am folgenden Morgen waren dann alle Jungvögel ausgeflogen.

Meisenunterschlupf
Der Unterschlupf
Meisen
10 auf einen Streich
ein paar Tage alt
Blaumeisen
Warten auf Futter
Blaumeisen
Wir halten uns warm
Blaumeisen
Wir wollen bald die Welt sehen!

Aus Sicherheitsgründen musste während der Zeit des Brutgeschäftes der Kater vorübergehend auf den gewohnten Freigang verzichten und das Haus hüten.

Ohne menschliche Zuneigung und praktische Hilfe hätten die  Meisenkinder nicht überleben können. Dieses positive Beispiel sollte Schule machen!

Karlheinz Kern