NABU Gruppe Poppenhausen / Wasserkuppe

Weihnachtsbäume - aber nur mit Siegel!


TanneWeihnachtsbäume ohne Chemie kaufen,
auf Ökolabel und kurze Transportwege achten!

Seit Beginn der Adventszeit sind die Ernte und der Verkauf von Weihnachtsbäumen in vollem Gange. In den nächsten zwei Wochen werden in Deutschland etwa 30 Millionen junge Fichten und Tannen den Besitzer wechseln.

Doch nur selten steht am Heiligen Abend tatsächlich ein heimischer Nadelbaum in der Wohnung. Beliebter sind Nobelistentannen oder Blaufichten. Die meisten von ihnen stammen aus Weihnachtsbaumkulturen, die durch den massiven Einsatz von Düngern und Pestiziden Boden, Grundwasser und Lebewesen belasten. Der NABU empfiehlt deshalb den Kauf von Fichten, Kiefern oder Tannen aus Durchforstung oder aus Weihnachtsbaumkulturen, die nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet werden.

Dabei sollte man darauf achten, dass die Bäume mit dem FSC-Siegel oder den Labeln der ökologischen Anbauverbände oder Naturland gekennzeichnet sind. Denn das garantiert, dass die  zur Neupflanzung vorgesehenen Flächen für Weihnachtsbaumkulturen nicht mit Herbiziden kahlgespritzt, sondern mechanisch von Aufwuchs befreit werden. Auch später werden im Ökoanbau Konkurrenzpflanzen nicht durch Pestizide klein gehalten, weil im Biolandbau keine Pestizide zum Einsatz kommen. Auf diese Weise werden auch die nützlichen Insekten geschont, die einem Schädlingsbefall wirksam entgegentreten können.

Das Angebot an Bio-Weihnachtsbäumen ist in Hessen allerdings bisher gering, und der ökologische Weihnachtsbaumanbau fristet eher noch ein Schattendasein.

Als gute Alternative sieht der NABU Weihnachtsbäume aus Durchforstungsmaßnahmen oder von forstlichen Sonderstandorten wie z.B. Hochspannungstrassen an. Diese Bäume sind in der Regel unbehandelt und müssen sowieso gefällt werden. Durchforstungsbäume sind über das örtliche Forstamt (heimische Waldbauern) erhältlich. Hierbei ist aber darauf zu achten, dass wegen der positiven Umweltbilanz nicht zu lange Transportwege (unter 20 Kilometer!) zurückgelegt werden müssen.

Außerdem muss vor möglichen Gesundheitsschäden durch giftbehandelte Weihnachtsbäume gewarnt werden, was man sich ersparen kann, wenn Bäume aus dem schon erwähnten Ökoanbau oder aus Durchforstungen stammen. So kann für die Familie eine mögliche Belastung der Raumluft von Pestizidausdünstungen während der Feiertage ausgeschlossen werden.

Die NABU-Gruppe Poppenhausen unterstützt deshalb den Weihnachtsbaum-Verkauf am 16.12.2018 der Feuerwehr Steinwand.

Karlheinz Kern
Bild: NABU / H. May